Schmal wachsende Obstbäume bieten als Säulenobst im Garten und auf der Terrasse fruchtigen Naschgenuß. Damit Säulenobstbäume die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, sollten Sie einige spezielle Pflegehinweise beachten.
Säulenobst im Container können – bis auf Perio-den mit Bodenfrost - das ganze Jahr gepflanzt werden.
Auf sonnenreichen Standorten wird das Fruchtaroma, der Vitamingehalt, die Fruchtfär-bung und die Ausreife gefördert. Optimal sind lockere, humose Böden, die sich leicht erwär-men. Bessern Sie staunasse und verdichtete Böden deshalb vor einer Pflanzung gründlich auf.
Pflanzen Sie Säulenobstbäume so tief wie sie im Verkaufsgefäß, dem sogenannten Container, gestanden haben. Die knollenartige Verdickung an der Stammbasis, die sogenannte Vered-lungsstelle, muss sich nach dem Pflanzen immer über dem Boden befinden.
Das Pflanzloch für Ihren Obstbaum sollte min-destens anderthalbmal so tief und breit sein wie der Pflanzenballen. Die Sohle sollte mit der Gra-begabel etwas aufgelockert werden. Bessern Sie die Pflanzstelle mit einer guten Pflanzerde oder Gartenkompost auf, den Sie dem Aushub beimischen. Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum verhindert, dass das Gießwasser ungenutzt abläuft. Wässern Sie immer ausgiebig an, auch wenn es regnet.
Säulenformen sind auf Dauer standfest, brau-chen aber in den ersten Standjahren einen Pfahl.
Gönnen Sie Säulenformen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm, die eventuell auch mit Mulchmaterial bedeckt werden kann.
Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasser-durchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentli-che Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass einge-schwemmte Erdbestandteile den Weg des ab-laufenden Wassers blockieren. Außerdem ver-hindern sie das Einwandern von Ameisen, As-seln und anderen Schädlingen. Kübelpflanzen bleiben in der Regel mindestens zwei bis drei Jahre in ihren Gefäßen. Die Pflanzerde muss deshalb den Wurzeln ausreichend Luft und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Am besten verwenden Sie zum Topfen eine der von uns angebotenen speziellen Kübelerden. Verwenden Sie keine Gartenerde! Deren Lehm- oder Tonan-teile wandern im Kübel rasch nach unten und verstopfen die Abzugslöcher.
Frostharte Säulenobstbäume im Kübel können mit Hilfe bestimmter Schutzmaßnahmen im Freien überwintert werden. Ein Schutzmantel rund um die Kübel sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht schockartig ein- und damit erfrieren. Diese etwa zehn Zentimeter starke, trocken bleibende Isolierschicht erschwert dem Frost das schnelle Durchdringen der Kübelwand und ermöglicht ein langsames, wurzel- und gefäßschonendes Ein-frieren. Positionieren Sie die Kübel im Winter ab-sonnig, damit Wintersonne ihre oberirdischen Triebe nicht aktivieren kann.
Frisch gepflanzte Bäume werden ausschließlich organisch gedüngt. Nach dem Anwachsen sor-gen spezielle Obstdünger für die optimale Nähr-stoffversorgung. Säulenobst im Kübel sollte im Juni nochmals nachgedüngt werden.
Säulenäpfel wachsen aufgrund ihrer Erbanlagen von Natur aus streng säulenförmig und bilden zahlreiche Blüten tragende Kurztriebe, die einen frühen Ertragsbeginn spätestens zwei Jahre nach der Pflanzung ermöglichen. Somit bieten Säulenäpfel höchsten Nutz- und Zierwert auf geringstem Raum. Sie eignen sich für Einzel- und Gruppenpflanzungen, als Raumteiler oder Hecke und in Töpfen für Terrassen und Balko-ne.
Säulenäpfel
Ein Schnitt ist weder beim Pflanzen noch danach notwendig. Dennoch können vereinzelt längere Seitentriebe entstehen, die direkt am Stamm entfernt werden sollten. Lassen Sie keine Asts-tummeln stehen! Aus ihnen entwickeln sich neue Seitentriebe.
Ausgepflanzte Säulenäpfel können nach vielen Jahren eine Höhe von über 4 Metern erreichen. Durch rechtzeitigen Anschnitt des Leittriebes kann aber eine Fixierung auf eine gewünschte Endhöhe erreicht werden, beispielsweise auf zwei Meter, um die leichte Ernte ohne Leiter zu erhalten. Dabei wird der Leittrieb zurückge-schnitten und auf einen kleinen Seitentrieb "ab-geleitet". Aus ihm entwickelt sich in der Folge ein neuer Leittrieb. Wenn dieser wiederum zu hoch geworden ist, erfolgt ein erneutes Ableiten wie beschrieben.
Die meisten Säulenäpfel sind selbstunfruchtbar. Das Vorhandensein verschiedener Säulenap-felsorten oder alter Apfelbäume erhöht den Er-trag deutlich. Jahrgangsweise sind markante Ertragsschwankungen möglich. Das Ausdünnen eines zu üppigen Fruchtbehanges bis spätes-tens Anfang Juni ermöglicht den Pflanzen einen ausreichenden Ansatz neuer Blütenknospen für das nächste Jahr.
70 - 100 cm
Säulenbirnen sind Auslesen, die von Natur aus nur bedingt säulenförmig bleiben, aber deutlich schlanker als übliche Sorten wachsen. Sie bilden mehr und längere Seitentriebe als Säulenäpfel und benötigen einen regel-mäßigen Schnitt, wenn ihre schlanke und kompakte Wuchsform erhalten bleiben soll. Kürzen Sie die Seitentriebe während des Som-mers (idealer Termin: 2. Junihälfte) auf 10 bis 15 cm Länge ein. Dies bremst das Wachstum und fördert den Ansatz neuer Blütenknospen.
Säulenbirnen
Wie Säulenäpfel
100 – 120 cm
Säulensteinobst bleibt von Natur aus nur bedingt säulenförmig, wächst aber deutlich schlanker als übliche Sorten. Ein regelmäßiger Schnitt (Som-merschnitt) ist notwendig. Wir, Ihre Garten-Baumschule, beraten Sie gerne. Nach einigen Jahren erinnert die Wuchsform an einen schlan-ken Weihnachtsbaum.
Wie Säulenäpfel
Meist selbstfruchtend, kein Ausdünnen der Jungfrüchte notwendig.
100 – 150 cm
© Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (3) / Haan